Ist die Tram nicht veraltet?

Nein. Die Tram ist fast genauso jung wie das Auto. Sie ist nur sechs Jahre älter. Kann man da von veraltet sprechen?

Und die hinter ihr stehende Idee ist zeitlos – was sie ja schon dadurch beweist, dass sie in den 60er, 70er Jahren als veraltet galt, vielfach verschwand, aber seit den 80er Jahren eine weltweite Renaissance erlebt.

Die Vorteile, die man durch das Fahren auf Schienen bekommt, wird man nicht durch autonomes Fahren erreichen: robuste, langlebige Infrastruktur; komfortable und gleichmäßige Fahrt; Fahrzeuge mit langer Lebensdauer und langen Wartungsintervallen; geringer Platzverbrauch (keine Seitenabstände einzuhalten).

Zudem wurde sie – wie das Auto – ständig weiterentwickelt. Die moderne Tram unterscheidet sich erheblich von der historischen Straßenbahn. Heutzutage ist der Fahrzeugboden auf einer Ebene mit der Haltestellenkante; die Fahrwerke wurden deutlich verbessert und sind ruhiger und komfortabler; und die Fahrzeuge sind erheblich größer. Inzwischen werden in den großen Netzen Fahrzeuge von 60 m Länge eingesetzt.

Und autonomes Fahren? Das kann die Straßenbahn auch. Und mal ehrlich: welches Fahrzeug wird es wohl zu erst können? Wohl doch das, das nur Gas und Bremse kennt..

Die futuristische Tram im französischen Tour. Bild von Cramos, CC-BY-SA 3.0