Was ist die Tram?

Die Tram ist der zentrale Baustein für die Umgestaltung der Stadt anhand der Bedürfnisse der Menschen, die sie bewohnen. Die Stadt sollte so lebenswert werden, dass sich die BürgerInnen auch in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung gerne aufhalten – ob zum nachbarschaftlichen Gespräch, Einkauf oder in ihrer Freizeit.

Die Tram ist das Rückgrat des Stadtverkehrs der Zukunft. Sie ist leise und doch leistungsstark. Sie kann viele Menschen komfortabel voranbringen, ohne die Stadt mit Emissionen zu belasten.

Sie ermöglicht eine entspannte Mobilität, ohne Parkplatzsuche und überfüllte Busse. Und weil sie barrierefrei ist, macht sie alle mobil.

Tram = Stadtbahn = Straßenbahn?

Warum ist die Tram anders als eine Straßenbahn oder Stadtbahn? Die historische Straßenbahn fuhr auf Sicht und teilte sich die Straße mit den anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Sie war nicht viel größer als ein Gelenkbus heute. Viele KielerInnen erinnern sich noch gerne an die alte Straßenbahn, obwohl sie durch ihr Quietschen sehr präsent war und zum Einstieg eine hohe Treppe erklommen werden musste.

Eine historische Straßenbahn in Lissabon. Nicht sehr groß, einfache Technik, leider nicht barrierefrei. Photo by Paulo Resende on Unsplash

Die Stadtbahn ist ein Kind der Siebzigerjahre und der Idee einer autogerechten Stadt: Sie fährt auf eigener Trasse, häufig auch in Tunneln und ist soweit wie irgendmöglich von restlichen Verkehr getrennt, teils sogar durch Zäune. Betreten werden kann sie auf Grund des hohen Einstiegs nur über hohe Bahnsteige. Verglichen mit der historischen Straßenbahn ist sie schneller und sollte auch längere Distanzen überbrücken, war durch die größeren Haltestellenabstände aber nicht immer fußläufig erreichbar. Stadtbahnen wurden etwa in Hannover, Stuttgart, Köln oder Bonn realisiert.

Schotter, Zäune, Tunnel, Hochkettenfahrleitung, hohe Bahnsteige: die Linie 2 der Stadtbahn von Hannover. Foto: Clic CC-BY-SA 4.0

Die Tram dagegen fährt oberirdisch auf eigener, grüner Trasse und teilt sich den Straßenraum mit anderen, nur dort, wo es sein muss. Durch ihre modernen Fahrzeuge kommt sie ohne Hochbahnsteige, Tunnel und Zäune aus. Der Fahrzeugboden ist so niedrig wie der Bordstein der Haltestelle und der ebenerdige Einstieg nur einen kleinen Schritt entfernt. Die Haltestellen werden nahezu ohne Spalt angefahren. Die Tram begann ihren weltweiten Siegeszug 1985 in Nantes: Seither haben sich allein in Frankreich mehr als 30 Städte erfolgreich dafür entschieden, eine solches System neu zu bauen.

Daher ist die Tram das beste und stadtverträglichste Verkehrsmittel, um eine große Anzahl von Personen bequem in einem Fahrzeug zu bewegen. Und das effizient, leise, umweltfreundlich, komfortabel und zügig.

Verkehrsmittel für eine lebenswerte Stadt

Orte und Plätze werden durch Menschen belebt. Dafür brauchen Sie aber eine attraktive Umgebung, in der man sich wohlfühlt und gerne aufhält. Der Bau einer Tram bietet die einmalige Chance, den Straßenraum von Hauswand zu Hauswand aufzuwerten: mit einem konsequenten Fokus auf FußgängerInnen, RadfahrerInnen sowie auf Grünflächen und Orte der Begegnung. Die Tram fügt sich stimmig in das Stadtbild ein. Und für Lieferverkehre und für diejenigen, die auf ein Auto angewiesen sind, bleibt auch noch ausreichend Platz.

Die Straßenbahn von Besancon. Foto: Tram für Kiel e.V. CC0.

Sie bewegt sich auf Schienen, die jeweils nur wenige Zentimeter breit sind, der Untergrund der Trasse kann ansonsten beliebig gestaltet werden. Je nach Wunsch und stadtgestaterischem Anspruch kann die Fläche begrünt, gepflastert oder auch asphaltiert werden.

Weil sie auf Schienen fährt, ist der Fahrweg der Tram vorhersehbar; so fährt sie in vielen Städten auch durch Fußgängerzonen und enge historische Gassen. Der Straßenraum wird dort durch Passanten und die Tram konfliktfrei gemeinsam genutzt.

Tram für Kiel strebt die Tram als Mittel zum Zweck an. Wir sehen sie als wichtigen Baustein für die Umgestaltung der Stadt nach menschlichen Maßstäben. Die Stadt sollte so lebenswert sein, dass sich die Bürger in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung aufhalten wollen – zum Gespräch, Einkauf oder Spaß.

Die Tram ist das Rückgrat des Stadtverkehrs der Zukunft. Sie ist leise und doch leistungsstark. Sie kann viele Menschen voranbringen, ohne die Stadt zu belasten.

Sie ermöglicht eine entspannte Mobilität, ohne Parkplatzsuche und überfüllte Busse. Und weil sie barrierefrei ist, macht sie alle mobil.