Die Tram ist für die Stadt ein echter Standortvorteil, ein Motor für die Wirtschaft – und das auf gleich mehreren Ebenen.
Die Erfahrung in Städten mit modernen Tram-Systemen zeigt: Der innerstädtische Einzelhandel und die Gastronomie profitieren von entspannter Kundschaft ohne Parkplatzstress. Wer mit der Tram oder dem Fahrrad anreist, ist spontaner in seinem Einkaufsverhalten und bleibt auch mal für ein zweites Getränk im Café oder für ein Dessert im Restaurant sitzen. Autofahrer:innen haben hingegen oft eine innere Parkuhr im Kopf und sind selten für spontane Shopping- oder Gastro-Ausschweifungen zu haben – noch häufiger bleiben sie den Innenstädten komplett fern.
Auch aus Arbeitgebersicht hat die Tram gleich mehrere Vorzüge: Die eigenen Mitarbeiter:innen – auch Einpendler:innen mit Zug und Tram – erreichen den Betrieb entspannt, sicher und zuverlässig ohne Stau- und Parkplatzstress. Das steigert am frühen Morgen die Laune erheblich. Und auch auf dem angespannten Arbeitsmarkt bringt die Tram für Arbeitgeber nur Pluspunkte. Jungen Fachkräften sind Aspekte wie ein attraktives ÖPNV-Systeme bei der Wahl des zukünftigen Arbeitsortes überaus wichtig. Autozentrierte Städte und Arbeitgeber, die mit Firmenparkplätzen statt mit Jobtickets werben, wirken heutzutage eher abschreckend.
Autoreiche Innenstädte sind für den Lieferverkehr ein Graus – alles zugeparkt, kein Platz zum Rangieren, geschweige denn für den Einsatz von Ameisen oder ähnlichem Equipment. Eine Stadt mit hervorragendem ÖPNV schafft auch hier Abhilfe. Denn wo die Tram das attraktivste Verkehrsmittel ist, fahren nur noch jene Menschen Auto, die wirklich darauf angewiesen sind – beispielsweise Lieferant:innen. Und für diese ist dann deutlich mehr Platz im Straßenraum. Spezielle Parkbuchten für Lieferfahrzeuge werden bei der Planung der Kieler Tram im Straßenquerschnitt selbstverständlich mitgedacht. Die Tram spart den Lieferant:innen also viel Stress und Zeit im Arbeitsalltag.
Tram für die Wirtschaft – unsere Forderungen für Kiel:
- zuverlässiges Baustellenmanagement und frühzeitige Kommunikation mit den ansässigen Betrieben
- Erstattung von baustellenbedingten Umsatzeinbußen für Gastronomie und Einzelhandel aus dem Projektbudget
- Berücksichtigung der Bedarfe des Lieferverkehrs bei der Planung des Straßenquerschnitts