Die Tram kommt mit großen Schritten näher. Dass sie eine Veränderung zum Positiven ist, ist den allermeisten Kieler:innen klar. Sorgen bereitet vielen nur der Weg dahin.
Der Bau wird ohne Frage eine Herausforderung. Wir wollen uns deswegen mit einer Vortragsreihe anschauen, wie das in anderen Städten gelungen ist – und wie es uns gelingen kann.
Tram für Kiel und der Verein für Baukultur Kiel freuen sich, den nächsten Gast in der Reihe „Die Tram kommt – und bringt die Stadt von morgen“ zu begrüßen:

Ralf Gummersbach
Straßenbahn Ulm
Fast verschwunden, heute Zukunft der Mobilität
AM 30.10. um 18:30
IM Forum für Baukultur Kiel
Waisenhofstraße 3
Nach Vortrag und Fragerunde ist die Bar für einen lockeren Austausch geöffnet.
Ralf Gummersbach ist Bauingenieur und plant seit bald 25 Jahren ÖPNV-Anlagen im Bus- und Straßenbahnbereich. Gummersbach hat viel Erfahrung mit dem Neubau von Straßenbahnen. 2013 übernahm er die Leitung des Infrastrukturbereichs bei den Ulmer Stadtwerken und hat einige Großprojekte mitgestaltet, ganz zuvorderst den Neubau der Straßenbahnlinie 2, deren Gesamtprojektleiter er war. Auch die Reaktivierung einer Bahnstrecke hat er verantwortet. Seit 2022 ist er Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm Verkehr.
Die Ulmer Straßenbahn war am Ende mit nur noch 5,6 km Länge eine der kleinsten in (West-)Deutschland, seit 20 Jahren geht es aber wieder aufwärts. Die Linie 1 wurde verlängert und sogar eine zweite Linie neu gebaut. Inzwischen ist das Netz viermal so lang – und es soll weiter ausgebaut werden. Welche positiven Effekt der Straßenbahn(aus)bau hat, kann Gummersbach aus erster Hand berichten.
Eine Tram ganz neu aufzubauen, ist keine leichte Aufgabe. Gummersbach wird seine Erfahrungen teilen, wie man die Tram gut in die Stadt integriert und wie man die Planungen möglichst zügig und ohne Klage abschließt. Er wird auch davon berichten, wie man Baustellen gut verträglich gestaltet.

2024
Tram für Kiel und das Forum für Baukultur Kiel veranstalteten 2024 unter dem Titel „Tram & Design“ eine Reihe von Vorträgen.
Die Tram wird einst auf ihrem 36 km langen Netz das Stadtbild prägen, ihr Bau ist sowohl Herausforderung als auch Chance zur Neugestaltung der Stadt.
Diese Chance wollen wir nutzen! Die Planungen der Tram für Kiel werden zunehmend detaillierter. Wir wollen die Tram mitgestalten – deshalb laden wir namhafte Designexpert:innen ein, uns zu inspirieren.
3. Alfred Peter
Tramway Superstar –
Die Renaissance von Strasbourg
AM 11.09. um 18:30
IM Forum für Baukultur Kiel
Waisenhofstraße 3
Alfred Peter ist ein Landschaftsarchitekt, der anfangs wie viele seiner Zeitgenossen die Gestaltung des öffentlichen Raums im Zentrum seiner Arbeit sah, sich aber immer mehr intensiv mit der Beziehung von Stadt und Natur, Mobilität und Gestaltung auseinandersetzte und heute versucht, Gestaltung, Mobilität und Natur gemeinsam zu denken.
Mit seinem Büro gestaltet er seit 1985 zahlreiche Stadtentwicklungs- und Nahverkehrsprojekte mit. Intensiv arbeitet er an der modernen Straßburger Tram, von der ersten zur sechsten Linie und den aktuellen Erweiterungen.
Straßburg hat sich völlig verändert: Ruhe und Gelassenheit beherrschen jetzt die Innenstadt, nicht das Auto. Alfred Peter berichtet von seinem Kampf, den öffentlichen Raum wieder lebenswert zu machen.

2. Yo Kaminagai
Die Tram nach französischer Art – Renaissance des urbanen Raums
AM 05.06. um 18:30
IM Forum für Baukultur Kiel
Waisenhofstraße 3
Yo Kaminagai war bis vor kurzem federführend für das Design der RATP. Das Staatsunternehmen organisiert den Pariser Stadt- und Regionalverkehr. Zu seinen Aufgaben zählten etwa Produkt- und Informationsdesign genauso wie die Architektur der Stationen. Er ist europaweit gefragter Experte für das Design des Nahverkehrs.
Er hat für mehrere Straßenbahnprojekte gearbeitet und war auch Kurator einer Designausstellung über die Tram französischer Art.

1. Stephan Besier
Stadtbahn und Stadtgestaltung – Verantwortung und Chance
AM 10.04. um 18:30
IM Forum Baukultur Kiel
Waisenhofstraße 3
Stephan Besier ist selbstständiger Berater für Stadt- und Verkehrsplanung. In Deutschland war er an zahlreichen Neubauprojekten für Stadtbahnen beteiligt, u.a. in Berlin, Dresden, Erlangen, Köln, Regensburg, Wiesbaden sowie in Kiel. Europaweit war er in Südtirol und Skandinavien als Berater tätig.
2021
Stephan Besier
Die Rückgewinnung des Straßenraums mit der Stadtbahn
Am 25.05.21 haben wir unsere Reihe mit einem Vortrag von Stephan Besier fortgesetzt. Nachdem uns Yo Kaminagai das Französische Modell vorstellte, war Thema dieses Vortrags, wie französische Gestaltungsansätze auf Deutschland übertragen werden können.
Stephan Besier studierte Raum- und Umweltplanung an der Technischen Universität Kaiserslautern und an der University of Strathclyde in Glasgow. Er war als Projektleiter bei der IBV Hüsler AG in Zürich tätig und betreute vor allem Projekte in Deutschland und Italien. Seit 2009 ist er selbstständiger Berater. Der Sitz seines Büros StadtBahnGestaltung ist Leipzig.
In Deutschland war er bisher vor allem in München und Leipzig tätig, für deren Streckenneubauten er Gestaltungshandbücher entwarf. In München war er zudem am städtebaulichen Entwurf für die Neubaustrecke Emmeram beteiligt, die mit dem Städtebaupreis ausgezeichnet wurde. Für Leipzig entwarf er einen kombinierten Fahrleitungs- und Beleuchtungsmast, der mit dem Renault-Traffic-Design-Award ausgezeichnet wurde.
Und auch für Kiel wird Besier einen Gestaltungsleitfaden erstellen.
Yo Kaminagai
Die Tram als zentrales Element von Stadtgestaltung
Begonnen haben wir am 20.04.2021 mit einem Vortrag von Yo Kaminagai mit dem TItel “Die Tram als zentrales Element von Stadtgestaltung“. Damit holten wir den im November ausgefallen Vortrag nach.
Yo Kaminagai ist federführend für Stadtgestaltung und Design des Pariser Stadt- und Regionalverkehrs (u.a. Produktdesign, Informationsdesign, Architektur) und in diesem Bereich ein europaweit gefragter Experte. Nach Abschluss seines Studiums an der École Nationale des Ponts et Chaussées war er in den 80er- und 90er-Jahren zunächst im Bereich Marketing und dann im Bereich Fahrgastinformation für die RATP tätig, bevor er die Design-Abteilung des Staatsunternehmens mit aufbaute, welche die verschiedenen gestalterischen Elemente des Paris ÖPNV interdisziplinär bearbeitet.
Der Vortrag kann nachträglich geschaut werden: