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Gaardener Kaufleute stellen sich hinter Tram-Pläne

Die Tram wird einst mitten durch Gaarden fahren und auf ihrem Weg über Karlstal, Vinetaplatz, Elisabethstraße und Werftstraße den Stadtteil prägen. Die Kaufleute vor Ort begrüßen das und haben sich zusammengeschlossen, um den Bau der Tram konstruktiv zu begleiten.

Der Gewerbeverein Die Gaardener e.V. gestaltete die Tram-Planungen für Gaarden von Anfang an im engen Austausch mit der Stadt und brachte sich in Werkstattgesprächen und Trassenspaziergängen ein. Für den Gewerbeverein ist die Tram, gerade mit ihrer Führung durch die Elisabethstraße, ein Gewinn:

Für den Standort Gaarden bietet die Stadtbahn eine große Chance, das Zentrum um die Elisabethstraße, den Vinetaplatz und den Alfons-Jonas-Platz attraktiver zu gestalten. Besonders positiv sind dabei die Integration städtebaulicher und wirtschaftlicher Aspekte, die Berücksichtigung der Interessen lokaler Gewerbetreibender und die direkte Führung der Stadtbahn durch die Elisabethstraße.

Hasan Karaca und Wolfgang Schulz von Die Gaardener e.V.

Zielvereinbarung unterzeichnet

Aus den Gesprächen mit der Stadt ist eine Zielvereinbarung entstanden, die am 03.01. unterzeichnet wurde.

Mit der Vereinbarung stimmen beide Seiten ab, wie die Tram in Gaarden geplant und gebaut wird:

  • Während Bau und Betrieb der Tram soll die Erreichbarkeit für Gewerbe, Gastronomie und Anwohner:innen gewährleistet bleiben.
  • Auch in Gaarden gilt die Regel: 90 % der Parkplätze sollen erhalten bleiben. Multifunktionsstreifen sichern Lieferverkehr und die Hol- und Bringmöglichkeiten mit dem Auto sowie ausreichend Parkmöglichkeiten. Zudem soll eine attraktive Vernetzung verschiedener Verkehrsangebote eine gute Anbindung Gaardens garantieren.
  • Parkplätze, die im Zuge der Planung entfallen, werden nach Möglichkeit kompensiert – beispielsweise durch Quartiersgaragen.
  • Für stark von der Bauphase betroffene Betriebe soll es die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung geben.
  • Es ist das Ziel von Stadt und Gewerbeverein, mit der Tram die Aufenthaltsqualität und städtebauliche Gestaltung in der Elisabethstraße zu verbessern. Dafür sind auch Flächen für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen ebenso wie für Autos vorgesehen.
  • Für ein offenes Ohr sorgt ein lokales Baustellenmanagement. Negative Auswirkungen auf Gewerbe und Gastronomie sollen so minimiert werden. Dazu gehören feste Ansprechpartner:innen für die Gewerbetreibenden und ein flexibles Vorgehen während der Bauphase.

Damit das gelingt, wird der Verein aktiv in die Planungen eingebunden. Um alle Gewerbetreibenden einzubeziehen, plant die Stadt eine zielgruppen-spezifische und bei Bedarf mehrsprachige Kommunikation.

Die Meldung der Stadt Kiel

Rückenwind für die Tram

Die Geschäftsstraßen in Gaarden und die Holtenauer werden die anspruchsvollsten Baustellen für die Tram sein. Es zeugt von einer positiven Stimmung für die Tram, dass sich die Kaufleute in beiden Vierteln konstruktiv hinter sie stellen.

Städte wie Luxemburg und Odense haben gezeigt, dass der Bau einer Tram als Gemeinschaftsleistung von Anliegenden und Stadt gelingen kann.

In beiden Städten wurden die Bauarbeiten mit den Kaufleuten intensiv vorbesprochen. Es gab mehrere Personen im Team, die sich um nichts anderes als diese Abstimmung gekümmert haben.

So konnte mit jeder und jedem eine individuelle Lösung gefunden werden: Zufahrten waren fast durchgängig nutzbar, es gab regelmäßige Baupausen für Anlieferungen und im Einzelfall wurde eine Baustelle auch für eine Woche pausiert oder verschoben.

In später durchgeführten Befragungen der Anlieger:innen waren die Rückmeldungen durchweg positiv. Auswertungen haben in Luxemburg später deutlich gestiegene Kundenzahlen gezeigt.

Tram für Kiel freut sich deswegen sehr über die Zielvereinbarungen der Stadt mit den Gewerbevereinen. Die Aufwertung des Stadtraums sollte bei der Planung an erster Stelle stehen, um so gemeinsam mit einem leistungsfähigen Nahverkehr den Standort besonders für Einzelhandel und Gastronomie zu stärken. Ein sehr gutes Baustellenmanagement ist eine Kernforderung unseres Vereins – klare Zuständigkeiten, Präsenz vor Ort und aktive Kommunikation sind zentral. Dass die Stadt dabei über Sprachbarrieren hinweg arbeiten möchte, ist vorbildlich.