Die gemeinsame Ausschusssitzung am 02. Juli und die Sitzung der Ratsversammlung am 18. Juli, welche die Vorplanung für die erste Linie abschließen werden, wollen wir zum Anlass nehmen, unsere große Freude über das bereits Erreichte zum Ausdruck zu bringen: Unsere Landeshauptstadt, von der Stadtgesellschaft über die Stadtpolitik bis hin zur Stadtverwaltung, hat die Tram in einer gemeinsamen Kraftanstrengung erfolgreich aufgegleist – jetzt gilt es, sie ins Rollen zu bekommen.
Jan Niemeyer, Vorsitzender von Tram für Kiel e.V., betont: „Wir sind stolz auf unser Kiel. Es ist beeindruckend, wie alle Ratsfraktionen für die Zukunft Kiels an einem Strang ziehen und mit welchem Einsatz und welcher Expertise die Planer:innen der Stadtverwaltung und der Firma Rambøll den Prozess gestalten.“
Wir als Kieler Bürger:innen haben uns dabei stets gehört und mitgenommen gefühlt. In der Tat hat die Stadt keine Mühen gescheut, die Gesellschaft mit einzubinden. Wir haben mal zurückgeschaut und 54 Veranstaltungen und Online-Dialoge gezählt. Auch wir haben uns mit unseren Ideen und auch kritischen Fragen eingebracht. Mit dem Ergebnis sind wir hochzufrieden: Die jetzt vorgestellten Vorzugsvarianten entsprechen fast vollständig unseren Vorstellungen — und wo nicht, wurden wir erfolgreich überzeugt, dass es bessere Lösungen gibt.
Um alle Interessen unter einen Hut zu bringen, mussten viele Kompromisse gemacht werden. So war eine Prämisse der Planung, dass nur 10 % der Parkplätze entfallen dürfen. Dieser nicht ganz unkontroverse Wunsch wurde erfüllt. Tatsächlich können 93 % der Parkplätze gehalten werden, wenn dies in den Quartieren vor Ort gewünscht ist. An ihre Stelle können aber auch Flächen für Gastronomie, Bäume oder mehr Platz für Flanierende treten. Wir von Tram für Kiel finden: Die letzte Entscheidung darüber sollten jeweils bei den Anwohner:innen und Geschäftstreibenden vor Ort liegen.
Vorbildlich ist die gemeinsame Zielvereinbarung zwischen der Stadt und den Gewerbetreibenden in der Holtenauer Straße. Uns von Tram für Kiel ist bewusst, dass die Umgestaltung des Straßenzuges Herausforderungen für Gastronomie und Einzelhandel mitbringt und sind sehr glücklich darüber, dass der Verein Die Holtenauer e.V. diese Herausforderungen konstruktiv-kritisch annimmt und mitgestaltet. Wie der Verein Die Holtenauer sieht auch Tram für Kiel in den vorliegenden Planungen einen wichtigen Schritt hin zur „urbanen Flaniermeile mit großem Nutzungsmix und hoher Aufenthaltsqualität“ in der Holtenauer Straße.
Ein Vorbild, denn mit dem Verein Die Gaardener e.V. bringen sich jetzt auch die Gewerbetreibenden rund um den Vinetaplatz in die Planungen ein. Mit ihm will die Stadt jetzt auch eine Zielvereinbarung schließen.
Wenn wir jetzt darauf zurückschauen, wie viele wertvolle Gespräche und wichtige Abstimmungen eine solche Planung erfordert, freut es uns umso mehr, dass die Tram mit diesem Beschluss voll im Zeitplan liegt. Die Tram kommt – und zwar pünktlich.