Das renommierte Planungsbüro Rambøll wird die Trassenstudie erstellen. Das dänische Unternehmen kann dabei auf sein Stadtbahnkompetenzzentrum in Karlsruhe zurückgreifen, das in der Branche einen exzellenten Ruf genießt. Zu den Referenzen zählen die neue Tram in Kiels Partnerstadt Aarhus und in Odense, die neue Stadt-Umland-Bahn für Erlangen, sowie Stadtbahnen in Helsinki, Kopenhagen, Jerusalem und Tel Aviv.
Leiter des Kompetenzzentrums wird Nils Jänig, der nicht nur ein Experte auf seinem Gebiet ist, sondern auch gebürtiger Kieler. Der Düsternbrooker machte 1988 sein Abitur an der Kieler Gelehrtenschule.
Mit der Trassenstudie soll untersucht werden, in welchen Straßen ein hochwertiges ÖPNV-System fahren könnte und in welchen es das auch sollte. Klar ist, dass es eine eigene Trasse geben soll, offen bleibt noch bis Ende 2022, ob es Tram oder BRT wird. Jänig sieht die Chancen des BRT aber realistisch:
Trassenplaner Jänig versichert, dass er vorbehaltlos und ergebnisoffen beide Systemvarianten prüft. Der Vorzug des BRT liege darin, dass es billiger und schneller zu bauen sei. Jänig weiß aber auch: „Das BRT hat sich in Europa nicht durchgesetzt.“ Außer Turku in Finnland und Nantes in Frankreich fallen ihm keine Beispiele ein. In Deutschland gibt es BRT bislang gar nicht. Der Vorzug einer schienengeführten Straßenbahn liege darin, so Jänig, dass laut Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bislang allein Schienenbahnen vom Bund gefördert werden.
Kieler Nachrichten vom 09.11.2020
Tram für Kiel freut sich, dass der nächste Verfahrensschritt in sehr erfahrene Hände gelegt wurde. In Jerusalem, Odense und Helsinki wurden von Rambøll unter schwierigen Bedingungen wirklich hervorragende neue Stadtbahnsysteme aufgebaut.