Heute hat das Team der Planer*innen von Stadtverwaltung und Rambøll im Beirat zur Mobilitätswende die Ergebnisse der Trassenstudie vorgestellt.
Diese folgt der 2019 veröffentlichten Grundlagenstudie, aus welcher die Tram bereits als klare Siegerin hervorgegangen war. Um alle Zweifel auszuräumen, wurde im darauffolgenden Schritt auch das im Rahmen der Grundlagenstudie zweitplatzierte BRT-System noch einmal genauer untersucht, damit die Politik anschließend eine fachlich fundierte Systementscheidung treffen kann. Nach Abschluss der Trassenstudie ist das Votum der Planer*innen nun eindeutig:
Das für Kiel beste System ist eine Tram – schienengebunden, barrierefrei und auf 80% der ersten Ausbaustufe auf eigener, teils begrünter Trasse unterwegs.
Jan Niemeyer, Vorsitzender von Tram für Kiel e.V., freut sich: „Es ist großartig, dass die Planer*innen die Überlegenheit der Tram als neues ÖPNV-System für Kiel so deutlich bestätigt haben. Die Tram ist eine Riesenchance für Kiel.“
Es wäre eine Verkürzung, zu behaupten, die Tram hätte nur wegen der Förderfähigkeit gewonnen. Die Planer*innen haben deutlich gemacht: Die Tram hat in allen entscheidenden Kriterien deutlich besser abgeschnitten als das BRT. Besonders die niedrigen Lebenszykluskosten wurden hervorgehoben – auf lange Sicht ist die Tram deshalb günstiger, ein BRT würde 6 Mio. Euro mehr im Jahr kosten. Darüber hinaus sprechen laut der Planer*innen für die Tram: die höhere Fahrgastfreundlichkeit, die bessere Barrierefreiheit, die höhere Betriebsstabilität und Verlässlichkeit, der geringere Flächenverbrauch und die geringere Flächenversiegelung – um nur einige Aspekte zu nennen.
Am wichtigsten aber: Ein BRT wäre bereits bei der Eröffnung an der Kapazitätsgrenze, teilweise sogar schon überlastet. Ein Ausbau – den sich alle Parteien wünschen – wäre nicht mehr möglich. Die Überlastung des BRT würde sich auch auf den restlichen Verkehr auswirken und die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes verringern.
Jan Niemeyer zieht als Resümee: „Die Fachleute haben gesprochen – nun ist es an der Politik dieser Expertise zu folgen und am 17. November 2022 in der Ratsversammlung für die Tram für Kiel zu stimmen. Wir blicken dem Entscheid zuversichtlich entgegen.“
Denn alle Parteien – einschließlich der CDU und FDP – hatten sich ein gemeinsames Vorgehen gewünscht, weshalb sie eng in die Planungen eingebunden wurden. Diese konstruktive Zusammenarbeit trug Früchte: Im Rahmen des „Nahverkehrsfriedens“ sagten alle Parteien zu, nach Abschluss der Trassenstudie das von den Planer*innen empfohlene System mitzutragen. Nun ist es an der Zeit, dieses Versprechen gegenüber den Wähler*innen einzulösen!
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